Donnerstag, 20. Oktober 2016

Schönheit durch Vitaminpillen aus der Drogerie?


Wünscht ihr euch ein straffes, festes Bindegewebe?
Auf dem Weg zur jüngeren Haut versuchen wir die Kollagensynthese anzukurbeln, denn Kollagen stabilisiert unser Bindegewebe. Der Grund warum uns die Zähne ausfallen wenn wir an einem Vitamin C Mangel leiden ist die damit verbundene Störung des Bindegewebes (Skorbut).

Dass Vitmain C topisch (lokal) an der Haut angewendet die Kollagensynthese aktiviert ist bewiesen! Daher sollte ein Vitamin C Serum in keiner Pflegeroutine fehlen.
Aber wie sieht es eigentlich mit der Alterung und der Gesundheit aus wenn man Vitamin C oder andere Vitamine oral einnimmt? Finden wir es heraus!

Was sind Vitamine?


Vitamine sind im Gegensatz zu Mineralstoffen organische Verbindungen und stammen entweder von Tieren, Pflanzen oder Bakterien. 
Vitamine sind Nährstoffe die der Körper unbedingt braucht, wenn auch im Vergleich zu Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett in viel geringeren Mengen.
Vitamine müssen über die Nahrung aufgenommen werden denn der Körper kann sie entweder gar nicht oder nicht in ausreichender Menge herstellen. 
Verschiedene Lebewesen brauchen verschiedene Vitamine! So wirkt z.B. Vitamin A in hohen Dosen giftig für eine Katze.
Vitamine sind Bestandteile von Enzymen und Hormonen, helfen beim Aufbau von Zellen und Gewebe mit und unterstützen unter anderem den Stoffwechsel, den Sehvorgang und die körpereigene Abwehr.
Ein Zuwenig dieser lebensnotwendigen Nährstoffe führt zu Mangelerscheinungen bis hin zum Tod. Ein Zuviel bestimmter Vitamine kann dagegen Vergiftungserscheinungen hervorrufen.


Wozu dienen Vitamine


Viele Proteine sind nur in Anwesenheit von Koenzymen aktiv. Die meisten Vitamine dienen als Koenzyme oder Kofaktoren von Enzymen und sorgen dafür, dass diese Eiweiße die Vorgänge in unseren Zellen steuern können. 
Einige Vitamine dienen als Antioxidantien und andere als Vorstufe zu anderen wichtigen Verbindungen.
Jedes Vitamin hat seine eigene spezielle Aufgabe in unserem Körper. 

Beispiele:


  • Retinol (Vitamin A) fungiert z.B. als Wachstumsverstärker für Epithelzellen die die obere Hautschicht bilden
  • Vitamin B2 (Riboflavin)fungiert als Kofaktor für Enzyme die bei der Energiegewinnung eine Rolle spielen, außerdem hilft B2 gegen Kopfschmerzen und fördert die Konzentration
  • Vitamin C dient zur Förderung der Kolagensynthese und damit zur Bildung eines stabiles Bindegewebes.




Die Theorie der Nahrungsergänzungsmittel


Die Mangelernährung kann viele Ursachen haben:

- Unwissenheit
- Ideologien
- Essstörungen
- Naturkatastrophen
- Armut
- Alkoholismus
- Vernachlässigung
- Bequemlichkeit
- Korruption
- Krieg

Die Theorie geht davon aus, dass Menschen die sich z.B. nur von Fast Food oder nur von Pflanzen ernähren und damit nicht genügend Nährstoffe zuführen diese Nährstoffe einfach durch konzentrierte Substanzen in Form von Kapseln, Tabletten, Pulver, usw. ergänzen und damit alles wieder im grünen Bereich liegt. Doch in Wahrheit sieht alles ein bisschen anders aus:

In den 80ern fand in Deutschland ein regelrechter Vitaminrausch statt. Vitamine wurden von den Forschern sogar als Allheilmittel angepriesen und die Nahrungsmittelergänzungsindustrie reagierte darauf indem sie tonnenweise Vitaminpräparate herstellte und verkaufte. Ohne nachzudenken kauften die Deutschen ihre Vitamine und nahmen sie massenweise ein. 
In den 90ern führten Forscher dann  Kontrollstudien durch und untersuchten die Vitaminpräparate wobei sie dann auf die böse Wahrheit stießen:
Die künstlichen Vitamine sind alles andere als gesund und können sogar erheblichen Schaden in unserem Körper anrichten. Hochdosierte Vitamine  agieren in unserem Körper nicht wie kleine gesundheitsfördernde Helferlein, sondern schwächen die Immunabwehr im Kampf gegen Zellschäden und können so für das Altern des Organismus sorgen!
Das Immunsystem nutzt freie Radikale als Munition um Viren, Bakterien, Zellmüll und beschädigte Zellen zu beseitigen die ansonsten unserem Organismus schaden würden, denn freie Radikale zerstören nicht nur gesunde, sondern auch beschädigte Zellen.
In einer Studie aus dem Jahr 1994 hat sich gezeigt, dass Antioxidantien Patienten mit Lungenkrebs nicht weitergeholfen haben. Im Gegenteil: Das Tumorwachstum hat sich sogar erhöht!!!
Eine Studie von 2007 unterstützt ebenfalls den Gedanken, dass zu viele Antioxidantien ungesund sind. Hier hat sich gezeigt, dass sogar die Sterblichkeitsrate bei der Zugabe von Beta-Carotin, Vitamin A und Vitamin E steigt!!!

Fazit:

Während Iris Berben ihr grandioses Aussehen anscheinend auch der Ergänzung mit Steroiden (DHEA) zu verdanken hat, will uns die Nahrungsmittelergänzungsindustrie weiß machen, dass unsere Schönheitspillen im Drogerieregal liegen. 
Doch die Wahrheit ist:
Nach aktuellem Wissensstand ist es wichtig, dass innerhalb des Körpers ein Gleichgewicht von Radikalen und Radikalfängern herrscht. 
Man kann natürlich nicht alle Menschen in einen Topf werfen.
Z.B. benötigen Raucher 3x soviel Vitamin C wie Nichtraucher und daher kann es in dem Fall sinnvoll sein ein wenig mit Vitamin C zu ergänzen um das Gleichgewicht zu finden (auf keinen Fall mit Vitamin A oder E siehe Lungenkrebsstudie). 
Ähnlich sieht es beim Vitamin D3 aus. Von September bis März kann der Körper nicht genügend Vitamin D3 bilden aufgrund des fehlenden Tageslichtes, meiner Meinung nach macht auch hier eine Ergänzung Sinn. Bei Babys in den ersten 2 Lebensjahren empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Jugendmedizin sogar unbedingt eine Ergänzung um eine ausreichende Mineralisierung des Skelettsystems zu gewährleisten. 
Da Sportler bis zu 3x mehr an Zink verwerten kann man auch hier eine Ergänzung in Erwägung ziehen (Sport fördert übrigens die Bildung von freien Radikalen. Der Körper reagiert allerdings darauf und wird zukünftig resistenter gegen oxidativen Stress – das Immunsystem wird also gestärkt.)
Für die Meisten von uns mit einer ausgewogenen Ernährung und normalem oxidativem Streßpegel gilt aber: Wir müssen oder sollten unsere Nahrung in den meisten Fällen nicht mit konzentrierten Vitaminen ergänzen, denn für einen gesunden, schönen und jungen Körper sind freie Radikale genauso wichtig wie Antioxidantien. 
Wenn die Konzentration der Antioxidantien im Körper zu hoch ist, fehlen dem Immunsystem freie Radikale, um vernünftig funktionieren zu können. Wenn die Konzentration von freien Radikalen allerdings zu hoch ist, wird der Alterungsprozess beschleunigt und Krankheiten gefördert. Die einzig sinnvolle Option durch die Nahrung aktiv Anti Age zu betreiben ist die ausgewogene Ernährung. Alles Andere funktioniert nicht denn das Zauberwort heißt "Gleichgewicht".







Samstag, 8. Oktober 2016

Die Erkältung verkürzen


Wenn die Erkältung zuschlägt beginnt das typische Verhalten das wir alle kennen:
Man schluckt Vitamin C Pillen, trinkt heiße Zitrone, kauft sich teure Erkältungstropfen aus exotischen Heilpflanzen oder hofft auf irgendwelche anderen Hausmittel oder Rituale.

Aber nichts wird die Erkältung verkürzen oder in ihrem Verlauf abschwächen. Wirklich nichts? Doch!
Eine Sache gibt es die es nachweislich schafft die Erkältung zu verkürzen: Zink!

Die Erkältung wird oft durch die Rhinoviren verursacht und es gab bisher keine bewährte Behandlung gegen die Erkältung, doch Studien ergaben jetzt eindeutig, dass Zink die Erkältung verkürzen kann. Wie Zink gegen Erkältungen wirken könnte, ist noch nicht geklärt. In-vitro-Tests deuten aber darauf hin, dass es die Replikation von Rhinoviren unterdrückt.

Die Einnahme


Der Referenzwert zur andauernden Zinksupplementation liegt neuerdings bei 10 mg für Männer und 7 mg für Frauen. Für Schwangere und Stillende liegt die Empfehlung mit 10-11 mg etwas höher und für Kinder bei 0,5-1 mg.
Die meisten Bundesbürger sind jedoch sowieso gut mit Zink versorgt. Männer nehmen durchschnittlich 12,2 mg und Frauen 11 mg des Spurenelements mit der Nahrung zu sich.
Bei Sportlern steigt der Zinkverlust jedoch um das zwei- bis dreifache an, da Zink am Energiestoffwechsel, dem Proteinaufbau und der Regeneration der Zellen beteiligt ist.
Mit einer rein pflanzlichen Ernährung ist die Zinkversorgung nicht bzw. nur schlecht möglich, dies gilt auch beim verspeisen von Pflanzen die durch Analysen einen hohen Zinkgehalt vorweisen, denn die Bioverfügbarkeit von Zink variiert beträchtlich und während die pflanzliche Phytinsäure und die Ballaststoffe die Zinkaufnahme hemmen, fördert das z.B. im Rindfleisch oder Milchprodukt enthaltene Methionin, Cystein oder Histidin die Zinkresorbtion.

Will man der Erkältung an den Kragen, wird eine hohe Dosis von 75 mg Zink täglich empfohlen und dies maximal über einen Zeitraum von 2 Wochen, denn sonst könne sich durch die Langzeiteinnahme von hochdosiertem Zink der Kupferhaushalt des Blutes verschlechtern.

Eine geringere Dosis hat keine Auswirkungen auf den Verlauf der Erkältung!!!

Die tolerable Aufnahmemenge, mit der auch bei einer andauernden Einnahme keine Nebenwirkungen zu befürchten sind, liegt für Erwachsene bei 25 mg und für Kindern bei 7-22 mg.



Die Bioverfügbarkeit


Sie gibt an wie schnell und in welchem Umfang ein Arzneimittel am Wirkort zur Verfügung steht.
So werden einige Zinkverbindungen so gut wie gar nicht vom Körper resorbiert und sind damit nicht für den medizinisch kontrollierten Ausgleich von z.B. Zinkmängeln zu gebrauchen wie z.B. das Zinkcitrat.
Grundsätzlich sollte man zu einem Zink-Histidin-Komplex oder Zinkgluconat greifen denn die Bioverfügbarkeit ist hier deutlich besser als die von z.B. Zinkoxid, Zinkorotat oder Zinksulfat. Die beste Bioverfügbarkeit besitzt insbesonders der Zink-Histidin-Komplex. Beim Zinkgluconat sollte man im Kampf gegen die Erkältung die Supplementierung entgegengesetzt der Packungsbeilage auf nüchternem Magen vornehmen.


Wie macht sich die Einnahme bemerkbar?


Die Erkältung wird nicht in ihrer Stärke geschwächt aber in ihrer Dauer. So verkürzt sie sich um ca. 1-2 Tage insgesamt.

Folgende Verkürzungen zeigten sich in Studien:


- Halskratzen 33 %

- Heiserkeit 43 %

- Halsschmerzen 18 %

- Nasenausfluss 34 %

- Niesattacken 22 %

- verstopfte Nase 37 %

- Husten sogar um 46 %

Die Dauer von Kopfschmerzen und Fieber  verringerte sich hingegen nicht.


Fazit:


Wenn der Herbst beginnt lege ich mir ein paar Zinkpillen zu, denn besonders gute Resultate werden erzielt wenn man mit einer Supplementierung innerhalb der ersten 24 Stunden nach Beginn der Symptome beginnt.
Da bei einer kurzzeitigen hochdosierten Einnahme von nur wenigen Wochen keine Nebenwirkungen zu erwarten sind, spricht nichts dagegen damit die Heilung zu unterstützen.
Bei der oralen Einnahme sind die besten Resultate mit einem Zink-Histidin-Komplex zu erwarten.